Digitalisierung Notenrollen

Ein kostbares Kleinod geht online

Ein noch nicht vollständig geborgener Schatz ruht in Bruchsal – der nun mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung durch den Förderverein des Deutschen Musikautomaten-Museums weitgehend gehoben und damit der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden kann. Die riesige Sammlung an Notenrollen für selbstspielende Instrumente, die das Museum als eine der größten deutschen Einrichtungen dieser Art verwahrt, wird digital erfasst und über die Museumsdatenbank „IMDAS pro“ in den öffentlich zugänglichen Digitalen Katalog des Badischen Landesmuseums übernommen. Ebenso soll eine Ausspielung in die Kulturportale LEO-BW und DDB erfolgen; über eine Stichwortsuche wird die Auffindung leicht möglich.

Heißt also: Die Inhalte dieser großen Notenrollensammlung des DMM, darunter allein tausend Exemplare der international erfolgreichen Freiburger Herstellerfirma M. Welte & Söhne, steht in Zukunft interessierten Nutzern aus Wissenschaft, Studium und Schule zur Verfügung. In zwei Arbeitsschritten, die der Förderverein in den Jahren 2024 und – nach einem entsprechenden Beschluss durch Vorstandschaft und Mitgliederversammlung – auch 2026 mit einem Betrag von insgesamt fast 30.000 Euro wesentlich mitfinanziert, werden diese frühen Datenträger als wissenschaftliche Quellen neu erschlossen. Sind sie doch ebenso Zeugnis der  Aufführungspraxis und Konsumgeschichte reproduzierter Musik wie sie ein wichtiges Kapitel baden-württembergischer Wirtschafts- und Musikgeschichte markieren. Die mit dem Projekt beauftragte Leipziger Musikwissenschaftlerin Claudia Nauheim gewährleistet durch ihre Arbeit die sachgerechte musikhistorische Verzeichnung der Stücke, Komponisten und Interpreten; seit Jahren beschäftigt sie sich mit diesem Thema und bereitet ihre Promotion dazu vor.