Hupfeld Phonoliszt-Violina

Mit einem Betrag von rund 30.000 Euro hat der Förderverein im Zeitraum 2014 bis 2016 die Restaurierung der Hupfeld Phonoliszt Violina im DMM ermöglicht und so maßgeblich dazu beigetragen, dass eines der wertvollsten Stücke des Museums – ein „Liebling“ sowohl unter den Mitgliedern als auch bei den Besuchern – wieder in seiner ursprünglichen Pracht erstrahlt und erklingt.

Das von Ludwig Hupfeld gegründete und in Leipzig ansässige Unternehmen präsentierte mit der über zwei Meter hohen, 1908 von Carl Hennig konstruierten Violina ein Orchestrion mit selbstspielendem Klavier im Unterteil, in dessen Oberteil drei integrierte Geigen an einen endlosen rotierenden, mit Rosshaar bespannt Geigenbogen gedrückt wurden. Dies geschieht, je nach Bedarf, durch ein fein reguliertes, pneumatisches System schwächer oder stärker. Alle von einem Geigenvirtuosen beherrschten Techniken können von dieser Maschine nachvollzogen werden.

Das eindrucksvolle mechanische Musikinstrumente, von enthusiastischen Bewunderern als das „8. Weltwunder“ bezeichnet, wurde zwei Jahrzehnte lang sehr erfolgreich in der ganzen Welt verkauft und versetzt jeden, der es zum ersten Mal erlebt, in grenzenloses Erstaunen. In mehreren tausend Exemplaren produziert, sind bis heute wohl nur etwa 60 Phonoliszt- Violinas erhalten geblieben.

Violina Orchestrion „Phonoliszt-Violina“, Modell B, Ludwig Hupfeld, Klavier Firma Rönisch, Leipzig 1910. Foto: Klaus Biber

Hupfeld
DEA- Klavier

Dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins für die Restaurierung eines bis dahin nicht mehr funktionstüchtigen Hupfeld DEA-Reproduktionsklaviers erhielt das Museum im Jahr 2019 ein perfekt klingendes Instrument, das in hörenswerte musikalische „Konkurrenz“ zum ebenfalls im DMM vorhandenen Welte-Vorführgerät treten kann.

Die Firma Hupfeld brachte mit dem DEA Reproduktionsflügel im Jahr 1907 ein Spitzenprodukt auf dem Weltmarkt. Dafür hatte die Firma, wie konkurrierende Produzenten auch, ein eigenes, nicht mit anderen Klavieren kompatibles Notenrollensystem. Mit einem speziellen Aufnahmeverfahren gelang es, das dynamische und menschliche Klavierspiel eines Künstlers so authentisch wie möglich aufzunehmen. Dies war eine technische und musikalische Besonderheit und sorgte für Bewunderung und Erstaunen, nicht nur bei den Musikliebhabern, sondern auch bei den Künstlern. War es doch für sie damals die einzige Möglichkeit anhand dieser Aufnahme ihr eigenes Spiel zu hören. Grammophon gab es zur Anfangszeit noch nicht.

Die Reproduktions-Klaviere brachten eine menschliche Komponente in die Klavier-Notenrollen. Nämlich das Gefühl der Anschlagstärke des Tastendrucks und der zeitlichen Interpretation des Musikstückes. Die Einführung der pneumatischen Tonsteuerung ermöglichte eine ausdrucksstarke Widergabe der Klaviermusik. Wie für die Firma Welte, spielten hochrangige Pianisten die Rollen ein. Das Repertoire der Firma Hupfeld wurde so ständig erweitert und regelmäßig in Katalogen angeboten.

Mit der Restaurierung des selbstspielenden DEA-Klaviers wurde es möglich, rund 160 DEA-Notenrollen in der Sammlung des Deutschen Musikautomaten-Museums wieder abspielbar zu machen.

Orchestrion der Waldkircher Firma Gebr. Weber

Im Jahr 2019 hat der Förderverein rund 10.000 Euro für die Restaurierung des Orchestrions der Waldkircher Firma Gebr. Weber bereitgestellt, einem der Highlights des Museums. Es handelt sich hierbei um das größte noch erhaltene Orchestrion der Waldkircher Firma. Klanglich besitzt es eine hervorragende Qualität, die durch seine häufige Beanspruchung und den heißen Sommer 2019 jedoch gelitten hat. Damit es nicht stillgelegt werden musste, ist dringend eine Restaurierung erforderlich, die nach dem Beschluss des Fördervereins zur Gewährung der finanziellen Förderung im Jahr 2020 abgeschlossen werden konnte.